Tiergestützte Pädagogik
Pädagoge:
Thies Nastraha, ist staatlich anerkannter Sozialpädagoge und sammelt seit November 2016 Berufserfahrung bei der „Schul- &Freizeitbetreuung Stefan Geiselhart“. Außerdem verfügt er über eine anerkannte Weiterbildung im Bereich der hundegestützten Pädagogik und Therapie. In dieser Ausbildung wurden fundierte Kenntnisse in Theorie und Praxis aus dem Bereich tiergestützte Interventionen erworben.

Name des Hundes:
Isy
Rasse des Hundes:
Eurasierhündin
Geburtsdatum:
28.04.2016
Ausbildung:
Grundgehorsam und Aufmerksamkeit
Hundeschule Edertal
Weiterbildung:
zum pädagogischen/therapeutischen Begleithund
Tina Geis, hundsartig[1]
[1]https://hundsartig.de/weiterbildung/
Übungsfelder im Rahmen der ambulanten Kinder und Jugendhilfe
bei „Schul-& Freizeitbetreuung Stefan Geiselhart“ seit 2016 fortlaufend.
Isy-Going
Isy begleitet seit 2016, nach dem tierärztlichen Einverständnis und der Einwilligung des Leiters und Inhabers Stefan Geiselhart, Thies Nastraha bei den Angeboten der „Schul-& Freizeitbetreuung Stefan Geiselhart“. Hierbei entwickelte das Mensch-Hund-Team durch gesammelte pädagogische Erfahrungen „Isy-Going“. Eine Methode, die über die Jahre effektive Ansätze bei der Ausbildung folgender Kernkompetenzen der Kinder und Jugendlichen zeigte.
Steigerung des Verantwortungsbewusstseins
Kinder und Jugendliche lernen, Verantwortung für Isy zu übernehmen. Sie beobachten Isy und bemühen sich darum, ihre Grundbedürfnisse zu erkennen bzw. zu erfüllen. Dies ist eine wichtige Kompetenz hinsichtlich der Entwicklung von Verantwortungsgefühl und Entscheidungskompetenz. Ein weiterer Aspekt ist die Fähigkeit zur Empathie, also auch andere Lebewesen und ihre Bedürfnisse wahrzunehmen – lernen, dass Andere auch wichtig sind. Sich selbst zurücknehmen, um der Ich-Zentrierung ein wenig entgegen wirken zu können.
Stärkung des Selbstwertgefühls
Gerade bei Kindern, die unter mangelndem Selbstbewusstsein leiden, kann Isys passiver Einsatz entscheidend helfen: Isy geht rassetypisch unvoreingenommen neutral auf ein anderes Lebewesen zu und das Kind kann einfach so sein, wie es ist, ohne für sein Verhalten oder seinen Charakter von Isy verurteilt oder bewertet zu werden. Im aktiven Einsatz bemüht sich Isy die Zuneigung des Kindes bzw. Jugendlichen zu gewinnen, dies verstärkt nochmals das eigene Selbstwertgefühl der Kinder und Jugendlichen. Sie fühlen sich angenommen bzw. akzeptiert und können aus dieser Sicherheit heraus authentischer auftreten.
Förderung des Sozialverhaltens
„Isy-Going“ unterstützt die Stärkung sozialer Kompetenzen erheblich. Die Erfahrung, dass unbedachtes oder rabiates Zugehen auf Isy ein Vermeidungsverhalten zur Folge hat, lässt die Heranwachsenden umsichtiger und rücksichtsvoller werden. Durch ihre Sympathien für Isy möchten sie verhindern, von ihr gemieden oder auf Abstand gehalten zu werden.
Unterstützung der kognitiven Fähigkeiten
Durch den Effekt von „Isy-Going“ wird auch die Kognition trainiert. Das Kind interessiert sich für Isy, was auch dem Sozialpädagogen neue Möglichkeiten eröffnet, Schulstoff zu vermitteln. Über die Sinneseindrücke des Hundes wie Sehen, Hören, Riechen und Schmecken, kann das Umfeld und der äußere Einfluss wahrgenommen werden. Das Wahrgenommene kann dann in didaktischen Methoden abgefragt und so Wissen vermittelt werden. (Schreiben/malen was man sieht, hört, riecht oder schmeckt, etc.)
Förderung der motorischen Fähigkeiten
Die motorischen Fähigkeiten werden durch die Kontaktaufnahme mit Isy unterstützt. Denn das Kind muss bedacht auf Isy zugehen und seine Motorik ganz bewusst koordinieren. Außerdem übt das Kind im Umgang mit ihr, die Körpersprache eines Hundes zu deuten und zu wissen wie man sich verhalten sollte. Indem die Kinder und Jugendlichen den motorischen Bewegungsablauf (z.B. in Yogaübungen) von Isy nachmachen, wird die Motorik trainiert. Die Feinmotorik der Finger und Hände sowie die Hand-Auge Koordination, wird z.B. beim „an der Leine gehen“ gefördert, da die Hündin behutsam geführt werden muss.
Durch das Streicheln von Isys weichem Fell und das Fühlen ihrer Wärme erleben Kinder ein wohliges Gefühl von Geborgenheit. Außerdem lassen sie Nähe zu, was manchen Kindern und Jugendlichen mit Verhaltensauffälligkeiten schwerfällt. Durch das freundliche Wesen der Hündin, fällt es Kindern und Jugendlichen mit gestörten Bindungsverhalten „leichter“ den Kontakt zu ihr herzustellen und Körpernähe zuzulassen.
Verbesserung des Gruppenklimas
„Isy-Going“ kann die Gruppendynamik einer Klasse oder Gruppe positiv beeinflussen. Die Kinder lernen nicht nur zu teilen, sondern auch gemeinsam die Verantwortung für Isy zu übernehmen. Außerdem werden gemeinsame Aktivitäten mit der Hündin unternommen, diese können zu besserer Absprachefähigkeit bzw. Kommunikation innerhalb der Gruppe führen. Die Schüler und Schülerinnen können Aufgabenverteilung untereinander üben und somit ihre Teamfähigkeit trainieren. Jedes Mitglied kann seinen „Platz“ in der Gruppe finden.
Der Umgang mit Isy erfordert die Festlegung bestimmter Verhaltensregeln. Da der Anreiz Kontakt zu Isy zu haben, besteht, fällt es den Kindern und Jugendlichen leichter, den vorgegebenen Rahmen zu bewahren und die damit verbundenen Regeln einzuhalten. „Isy-Going“ ist eine belohnungsbasierte Methode, die motivationsbasiert und nach dem Grundsatz positiver Belohnung ausgerichtet ist. Kinder und Jugendliche, die den Kontakt zu Isy suchen oder aufbauen wollen, müssen also lernen, sich an Regeln zu halten, die ihnen die Fachkraft oder der Pädagoge auferlegt hat.
Förderung des Umweltbewusstseins
Durch „Isy-Going“ bringt die „Schul- &Freizeitbetreuung“ Stefan Geiselhart den Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt bei. „Isy-Going“ bedeutet im Moment zu sein, bzw. seine Umwelt mit allen Sinnen wahr zu nehmen, wodurch sich auch eine Sensibilisierung der Umwelt entwickeln kann. Im Idealfall führt dies zu mehr Umweltbewusstsein.
Effekte auf die Psyche der Kinder und Jugendlichen
„Studien haben ergeben, dass schon zehn Minuten Kontakt mit Hunden das Oxytocin-Level erhöhen kann. Oxytocin ist ein Hormon, das soziale Bindungen stärkt und Gefühle der Geborgenheit hervorruft. Es reduziert außerdem Stress und hebt die Stimmung.“[1]
„Isy-Going“ kann einen positiven Effekt bei Verlustängsten und Kompensation von Defiziten auf die Kinder und Jugendlichen haben. Durch den erhöhten Oxytocinpegel ist das Kind weniger aggressiv, was zu weniger Albträumen, Stimmungsschwankungen oder psychosomatischen Beschwerden führen kann.
[1] https://www.businessinsider.de/wissenschaft/hunde-wirken-sich-laut-einer-studie-dramatisch-auf-die-menschliche-psyche-aus-2018-7/#:~:text=%E2%80%9EStudien%20haben%20ergeben%2C%20dass%20schon,Stress%20und%20hebt%20die%20Stimmung.